als Beginn einer kleinen Unterreihe, stelle ich Euch hier nun einmal einige Grundlagen bezüglich der Frage "Wie gewande/verkleide ich mich eigentlich "richtig"?" Ich erhebe dabei keine Anspruch auf Richtigkeit und beziehe mich auch wirklich nur auf grundlegende Dinge. Wer bereits viele Erfahrungen hat und großen Wert auf eine A-Gewandung hat, ist hier definitiv falsch.
Kleines Inhaltverzeichnis:
#1: Wen spiele ich?
#2: Die erste Gewandung
#1: Wen spiele ich?
Es beginnt, wie eigentlich immer, mit dem Charakter, den man gerne spielen möchte. Wie auch im RPG macht man sich Gedanken darüber, welche Rasse man spielen möchte, welche Besonderheiten (Berufe, Eigenheiten, Vorlieben, Abneigungen, Hintergründe, ...) der Charakter hat. Man beschäftigt sich mit ihm und versucht sich somit immer mehr ein Bild von ihm zu machen.
Sollte man grundsätzlich mehr am LARP interessiert sein als am RPG, wird es gern gesehen, wenn man dann seinen Charakter an die persönlichen Gegebenheiten anpasst. Das Stichwort ist hierbei Klischee.
Dafür gibt es einige dont's:
- * wenn du 1,5m bist und eher korpulent, wäre die Rasse der Elfen eher ungeeignet
* das Selbe gilt für 2m große, super schlanke Leute, die Zwerge verkörpern wollen während alle anderen eine Nackenstarre bekommen.
* Tierwesen sind generell eher ungern gesehen, es sei denn, sie werden wirklich gut dargestellt
Sollte ihr also trotz dieser dont's (oder gerade wegen ihnen) weiterhin eine Rolle spielen wollen, die theoretisch eurem Äußeren widersprecht, dann spielt sie. Aber spielt sie gut. Spielt sie, als wäre es die Rolle eures Lebens.
Versucht eventuell andere Klischees zu erfüllen, hängt euch einen Hammer an den Gürtel, lasst euch einen Bart wachsen und setzt euch mit einem starken Bier (übrigens alkoholfrei!) zu den anderen Zwergen ans Feuer und singt Durins Lied.
#2 Die erste Gewandung:
Natürlich muss man nicht direkt zu Anfang eine Gewandung für mehrere 100€ kaufen, sondern kann gerade, wenn man sich noch unsicher ist, erst einmal improvisieren. Wichtig ist, dass man mit diesen Improvisationen nicht das Ambiente der anderen Spieler stört. Denn genau wie im RPG, lebt auch LARP vom Miteinander.
Das erste Mal kann es also durchaus reichen, dunkle, schlichte Kleidung zu tragen. (Schwarz ist übrigens nicht nur langweilig und ausgelutscht, sondern erinnert auch immer dezent an Beerdigung und nicht unbedingt an Fantasy :P) Sneakers o.ä. sind natürlich tabu. Eher geeignet sind einfache Lederschuhe, -sandalen oder eben, sollte es die Location und der Charakter erlauben, barfuß.
In so tollen Kreisen wie Dol, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und sicherlich leiht jeder gern einem Anfänger etwas von seiner Gewandungen.
Ein großes Augenmerk sollte man jedoch auf zwei bestimmte Stellen des Körpers haben: der Kopf- und Brustbereich & die Hände.
Das sind die beiden Stellen, auf die der Blick des Gegenübers als erstes fällt (übrigens auch im Alltag). Sind diese zwei Stellen also stimmig und originell genug, so wirkt man gleich viel gewandeter als wäre sie entweder völlig überladen oder eben auch überhaupt nicht verändert.
Um wieder zurück zu den Klischees zu kommen, hier nun einige Vorschläge wie man diese Stellen gerade auch am Anfang gewanden könnte:
- *Frauen und Männer mit längeren Haaren (die Erfahrung sagt übrigens, dass 15cm völlig reichen) können natürlich mehr oder minder tolle Flecht- und Zopfwerke kreiieren. Darin können auch Naturmaterialien wie Feder, Zweige, Blätter oder aber auch Ketten, Bänder und ähnliches mit eingebunden werden
* Haarschmuck ist bei fast jeder Haarlänge verwendbar (aber nicht bei jeder Haarlänge unbedingt ansehlich :D) z.B. selbstgemacht/gekaufte Haarreifen, Haarbänder, Kränze, etc
* der Hals darf auch gern mit einer ambientigen Kette/Gehängen, etc versehen werden. Dabei gilt aber wie immer "viel, ist nicht unbedingt gut"
* gerade der Brustbereich wirkt bei vielen Gewandungen relativ kahl. Diese große Fläche kann man aufbrechen durch die oben genannten Dekorationen für den Hals, aber auch durch ein platziertes Wappen auf der Brust oder einem hochplatzierten Gürtel
* fehlen noch die Hände, die wiederum sehr charakterabhängig sind. Während es beispielsweise für manch einen Professor ein Markenzeichen ist, die Hände stets gepflegt und die Nägel schwarz lackiert zu haben, kann ein Elb Stulpen anziehen oder aber der Technikus gerade gar nichts, weil ihn alles bei der Arbeit stören würde. Dabei sollte man dann aber nicht davor zurückzuschrecken, sich eben die Hände der Authentizität halber auch wirklich mal so richtig dreckig voller Schmiere und Staub zu machen.